12,7 mm Fla MG DschK M38/46

Entwicklung

Anfang der 30-er Jahren wurde für eine auf dem deutschen Tankgewehr 1918 basierende Panzerbüchse die 12,7 mm Patrone M30 12,7x108 entwickelt. Für diese Patrone sollte Degtjagow ein überschweres MG zur Bekämpfung leicht gepanzerter Fahrzeuge entwickeln. Dazu übernahm er das von ihm für das 7,62 mm MG DP-27 Gasdruckladeprinzip. Das als DK bezeichnete MG wurde ab 1934 in kleiner Serie gebaut, konnte auf Grund seiner geringen theoretischen Feuergeschwindigkeit von 360 Schuss/Minute jedoch nicht befriedigen. Bereits 1934 wurde die Produktion wieder eingestellt. Um die Feuergeschwindigkeit zu erhöhen, entwickelte Spagin für das MG eine veränderte Patronenzufuhr - Gurt mit rotierendem Trommelmagazin. 

Nach Fertigstellung 1938 begann im Februar 1939 die Truppeneinführung unter der Bezeichnung DschK. 1938 hatte Kolesnikow  eine Einachs-Spreizlafette mit abnehmbaren Panzerschild konstruiert, die eine Verwendung als Fla-MG zuließ. Danach wurde es massiv zur Deckung der Truppen gegen Tiefflieger verwendet. Mit einer Speziallafette wurde es auch auf leichten  LKW montiert. 

sowjetische Fla-MG Bedienung im zweiten Weltkrieg

Das MG kam als Turmbewaffnung leichter Panzer sowie als Fla MG auf Schiffen und Panzerzügen zum Einsatz. Der erste sowjetische Panzer, der ein Fla-MG diesen Typs erhielt, war ab 1943 der IS-2. Während des Krieges wurde der Zuführmechanismus geändert (Patronenzufuhr über Gurtkasten), die Lafette verbessert, der Laufwechsel vereinfacht und die Lebensdauer wesentlicher Teile erhöht. Die Weiterentwicklung wurde 1946 eingeführt und erhielt die Bezeichnung DSchKM 38/46. Die als Fla-Bewaffnung mittlerer Panzer modifizierten MG trugen die Bezeichnung DschKMT.

Einsatzländer und Einsatz in militärischen Konflikten

Das Fla MG soll noch in über 40 Ländern der Erde im Einsatz sein. Beispielsweise wurde es in Äthiopien, Algerien, Afghanistan,  Bulgarien, China, Tschechien, ehemalige DDR, Ghana, Guinea, Guinea Bisseau, Irak, Jemen, Jugoslawien ( und deren Nachfolgestaaten), Kampuchea, Kapverden, Kongo, KDVR, Kuba, Laos, Libyen, Madagaskar, Mali, Mocambique, Nigeria, Pakistan, Polen, Rumänien, Sambia, Sao Tome und Principe, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Syrien, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Ungarn, UdSSR (und deren Nachfolgestaaten), Vietnam und Zaire. 

Die Waffe wurde sowohl als schweres MG mit verschiedenen Lafetten als auch als Bewaffnung verschiedener gepanzerter Fahrzeuge eingesetzt. 

In den Armeen des Warschauer Vertrages wurde die Waffe ab den 60-er Jahren ausschließlich als Bewaffnung der SPW BTR40 und  BTR152, und als Fla MG für die sowjetischen Panzer T54, T55, T62 und T64 verwendet. In China wird das MG als Type 54 nachgebaut. Seit 1985 erfolgt die Produktion eines auf die 12,7x99 Patrone Browning M2 angepassten MG`s in Pakistan. In der UdSSR wurde die Waffe ab 1974 durch das Fla-MG NSW12,7 abgelöst.

Damit wurde dieses MG in fast allen militärischen Konflikten nach 1945 eingesetzt. 

Vor allem im Koreakrieg, im Vietnamkrieg und im Nahen Osten wurde es massiv und erfolgreich zur Tieffliegerabwehr eingesetzt. In Vietnam waren vor allem die amerikanischen Jagdbomber dadurch gezwungen ihre Ziele aus größeren Höhen anzugreifen und die Hubschrauber verzeichneten zum Teil erhebliche Verluste durch diese Waffe.

 

Einsatz des Fla-MG DschK zur Abwehr von Tieffliegern in Haiphong (Foto - 51)

Muhadshedin mit Dschk Quelle - unbek.

In Afghanistan wurde dieses MG sowohl von den sowjetischen Truppen, als auch von den Muhadshedin eingesetzt. Die Sowjetarmee verlor dadurch einige Flugzeuge. Die sowjetischen Streitkräfte setzten Ihrerseits das MG vor allem zur Bekämpfung von Feuernestern ein.

Die Taliban montierten die Waffe dann auf Pickups und setzten sie so auch mobil gegen ungepanzerte und leicht gepanzerte Ziele ein.