Aufklärungsstation RBS-18
(P-18, Nato Code: "Spoon
Rest B")
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P-18 mit RL-22 (Kennungsgerät
"Parol")
Foto: Vozdushno-Kosmitscheskaja Oborona VKO 3/2004 |
1. Einsatz in der NVA und
im FRR-11
Die P-18 wurde im
Wesentlichen für die Belange der Luftverteidigung entwickelt
und wurde vor allem in den FRR der Luftverteidigung und den
Funktechnischen Bataillonen eingesetzt. Da die P-18 im
Meterwellenbereich arbeitet, können mit ihr auch sogenannte
Stealth Kampfflugzeuge bekämpft werden. Außerdem gibt es
bisher keine Anti-Funkmeßgeräten in diesem Wellenbereich.
Wahrscheinlich erfolgte die Einführung dieser
Aufklärungsstation mit dem Ziel, zur Verbesserung der
Störfestigkeit die Fla-Raketenregimenter mit
Aufklärungssystemen verschiedener Wellenlänge auszurüsten
dafür, diese Station auch bei der Truppenluftabwehr
einzusetzen. So wurden Nachteile, wie die für die TLA
verhältnismäßig geringe Mobilität und die vergleichsweise
ungenaue Koordinatenbestimmung in Kauf genommen.
Das FRR-11 erhielt
im Zuge der Umstrukturierung vom Flak-Regiment zum
Fla-Raketenregiment eine P-18. Diese P-18 wurde nach der
Einführung des FRK 9K33 OSA-AK wieder abgegeben und statt
dessen eine zweite P-19 eingeführt.
Die RBS-18 gehörte zum
Bestand folgender Truppenteile und Einheiten:
FRA S-75
Wolchow |
löste ab
Mitte der 80-iger Jahre die P-12 in den FRA S-75 der in den
FRR und FRB der Luftverteidigung ab. Je FRA eine P-18 in der
Führungskompanie. |
FRR 2K12 und 9K33
(FRR-1,4,7,8,9,11) |
Jedes FRR verfügte
in der Führungsbatterie eine P-18. Die P-18 wurden im
Wesentlichen im Zuge der Umrüstung vom Flak-Regiment zum
Fla-Raketenregiment beschafft. |
FRR 2K-11 |
Die Führungsbatterie des FRR verfügte über
eine RBS-18 |
Funktechnische
Bataillone der MB (FuTB-3;5) |
In den Funktechnischen Battaillionen gab es
zwei Funktechnische Kompanien mit jeweils einer
RBS - 18. |
Funktechnische
Bataillone und Kompanien der LSK/LV |
Die
Funktechnischen Bataillone der LSK LV waren unterschiedlich
strukturiert und ausgerüstet. In den Funktechnischen
Bataillonen der 1. und 3. LVD waren zwischen 1 bis 4 P-18 (je
FzTK max. eine) im Einsatz. Insgesamt wurden in beiden LVD 17
P-18 eingesetzt. weitere 4 P-18 wurden in den direkt dem Kdo
LSK/LV unterstellten FuTK eingesetzt. |
Demnach
müsste die NVA über einen Bestand von ca. 50 P-18 verfügt haben.
In
der NVA wurden folgende Versionen eingesetzt:
Bezeichnung NVA |
sowj. Bezeichnung |
Nr. lt. Verzeichnis
RWD |
RBS-18 |
1RL131 |
51 12
00 |
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Jeweils
2 Ural 375 mit jeweils einem Zweiachshänger gehören zur
P-18. Zeichnung: Roland Seifert |
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Foto: LEMZ Lianozowo
electromechanical plant |
Foto:
Vozdushno-Kosmitscheskaja Oborona VKO |
Messbereich |
360 km |
Zeit des Absuchens der
Auffasszone |
10
sec. |
Antennendrehung |
0-6
U/min |
Sektorbereiche |
horizontal
360°
|
Zeit des
Absuchens der Auffasszone |
in
3 Zonen: 10/15 s
in
2 Zonen 6,6/10 s
in
einer Zone 3,3/5 s |
Genauigkeit der
Koordinatenbestimmung |
Entfernung: 1800m
keine Höhenbestimmung
Seitenwinkel: 1,5° |
Auflösungsvermögen |
Entfernung: 2.000m
Seitenwinkel: 6-8°
|
Impulsleistung |
180 KW |
Impulsdauer |
6 Mycosekunden |
Anzahl
Festfrequenzen |
4 |
Impulsfolgefrequenz |
200-365 Hz |
Rauchzahl |
<4 |
Leistungsaufnahme |
10
KW |
Stromversorgung |
220V/ 50Hz |
Winkel
des toten Trichters |
42° |
Aggregat |
GAD-16 (Verbr. 2,6l/h) |
Ausmaße |
Länge: 8,40 m
Breite: 2,70 m
Höhe: 3,40 m |
Gefechtsmasse |
13,0 t |
Zeit zum Herstellen
der Arbeitsbereitschaft |
50 min |
Einschaltzeit |
3,0 min |
Zeit zum Herstellen
der Marschlage |
45 min |
Marschgeschwindigkeit |
40 km/h |
Basisfahrzeug |
Ural 375
(Später Ural 4320) + Hänger K-700 |
Bedienung |
1/0/2/5 |
Die Antennenkonstruktion
besteht aus 16 breitbandigen Yagiantennen ( 2x 8 ). Der Antennenmast
kann um 10m erhöht werden und die Antenne bzgl. des Höhenwinkels
von -5° bis +15° verstellt werden. Für den Störschutz ist die
P-12 mit einem SBZ System (Festzielunterdrückung) ausgerüstet
(Potentialspeicherröhren zur zweifachen
zwischenperiodenkompensation). Die Potentialspeicherröhren können
auch gegen asynchrone Impulsstörungen eingesetzt werden.
Antifunkmessraketen gibt es derzeit nicht für den
Meter-Wellenbereich. Bei aktiven Störungen ist der Wechsel in vier
Festfrequenzen und das wobbeln der Impulsfolgefrequenz
möglich.
Die Darstellung der
Luftlage erfolgt auf zwei Rundsichtgeräten, von denen eines als
Tochtersichtgerät abgesetzt bis in einer Entfernung von 500m voll
genutzt werden kann. Die Antennensteuerung gewährleistet, dass die
P-18 synchron mit anderen Funkmessstationen arbeiten kann. Dabei ist
es auch möglich, die Fremdsignale anderer Funkmessstationen auszuwerten.
Zur Kennungabfrage kann das Kennungsgerät NSR-12 oder "Parol"
genutzt werden. Für das Parolsystem wird die Station 1L22
(separates Fahrzeug) genutzt
Darstellung der
Aufklärungsentfernung der P-18 im Verhältnis zur
Zielhöhe für Ziele mit einer effektiven Reflektionsfläche von 1m2
und einer Leistung von 80% (P0
=0,8)
|
Zielhöhe
|
Aufklärungs-
entfernung
|
50
m |
20
km |
100
m |
28
km |
200
m |
35
km |
300
m |
40
km |
500
m |
50
km |
1.000
m |
65
km |
3.000
m |
110
km |
6.000
m |
150
km |
10.000
m |
175
km |
20.000
m |
230
km |
30.000
m |
250
km |
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Die
Entwicklung der P-18 geht bis auf die im 2. Weltkrieg durch GB
gelieferten Radargeräte Typs AA No 4 Marks II and III (200 MHz- British
Light Warning Radar) und die in
der UdSSR 1941 entwickelte RUS-2 Station zurück (vgl.
RBS-10). Über P3, P-5, P-8 und P-10 entstand 1954 bis
1956 die Station P-12 mit 12 YAGI Antennen- elementen.
Wesentliche Versionen waren die P12M (1958) P-12MA/ MP (1962)
und P-12 NA/NP. Dabei waren die Versionem NA und MA jeweils
auf 2 Zil-157 basiert, wogegen zur den Versionen NP und MP
jeweils ein Fahrzeug und eine zweiachsigen Kabine
gehörte.
Die Weiterentwicklung führte 1971 zur P-18. |
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P-12 NP Foto: OAO
"INTEL" |
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P12 NA
im Militärmuseum Drzonow, beide Fotos: Ralf Wagner, 2005 |
Ab
Mitte der 90-iger Jahre erfolgte die Modernisierung zur P-18M,
die zwischenzeitlich weiter vorangetrieben wurde. Die
gegenwärtig angebotene Modernisierungsvariante wird als
P-18-2 bezeichnet. |
Ralf Wagner, Dezember
2005
Helmut Krause |
Diplomarbeit:"Zur qualitativen Veränderung der Struktur und Bewaffnung in
der Entwicklung der TLA zur selbst. Waffengattung der LaSK der NVA
bis zum Ende der 60-er Jahre", NVA, Militärgeschichtliches
Institut der DDR, 1984
ex GVS B415 732
|
Karl Heinz Otto |
MTH "Funkmeßtechnik",
Militärverlag der DDR, 1.
Auflage 1986
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Roland Seifert |
NVA-Die Raketenwaffen,
Typologie für Sammler und Modellbauer; 1998 by RoSe |
NVA, Kdo LasK; CTLA |
Auskunftsbuch der
Truppenluftabwehr 1985, ex GVS B 597030 |
Heinz
Kühn,
Steffen Gusczinski
u.v.a |
Truppenchronik des
Truppenteils Georg Stöber 1953-1981 . |
Lutz-Reiner Gau, Jürgen Plate, Jörg Siegert |
Deutsche Militärfahrzeuge
"Bundeswehr und NVA", Motorbuchverlag, 1. Auflage
2001 |
Foto`s, Abbildungen |
(2)
Ralf Wagner
(10) OAO "Intel" (Russisch)
(47) Roland Seifert
(65)
Vozdushno-Kosmitscheskaja Oborona
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