Am 03.12.1979 erfolgte nach Abschluß der Umstrukturierung die Umbenennung des TT in Fla - Raketenregiment 11, bewaffnet mit dem FRK 2K12 Kub (SA6). Das Regiment verfügte über 4 Fla- Raketenbatterien (FRBttr), eine Führungsbatterie (FüBttr), eine technischen Batterie (TBttr), eine Instandsetzungsbatterie (IK) und eine technische und Versorgungskompanie (TVK)
Am 24.07.1980 absolvierte das Fla-Raketenregiment sein erstes Gefechtsschießen auf dem sowjetischen Staatspolygon in Aschulug (LeitwerkI/80). Im weiteren wurden durch das Regiment noch 4 weitere Gefechtsschießen (Leitwerk II/82; LeitwerkII/84; Elbe/85 und Leitwerk I/88) in Aschulug erfolgreich durchgeführt.
Start einer 3M9 des FRR-11 während des GS Elbe/85
24.03.-31.03.1984 Truppenübung Jug-84 mit Truppen der GSSD und der Polnischen Volksarmee. Das Thema lautete : "Überführung der Führungsorgane und Truppen in den Kriegszustand. Planung und Führung der 1. Armeeoperation" zitiert aus (22) S.72 Dazu erfolgte die Mobilmachung der gesamten 11.MSD. Dazu wurden u.a. die 23 mm Zwillingsflak entkonserviert. Das Regiment erhielt eine Reihe von zivilen Fahrzeugen aus verschiedenen Betrieben zugestellt. So verfügte jede Fla- Raketenbatterie nun zusätzlich über einen Flak-Zug mit 2 ZU23-2 gezogen von LO-1800, einen offensichtlich als Mannschaftstransportfahrzeug gedachten zivilen LO (in der 3.FRBttr. gab es einen mit hellblauem Fahrerhaus und oranger Plane mit 2 Parkbänken auf der Ladefläche) und eine Feldküche. Obwohl für viele der mobilisierten Reservisten diese Übung völlig überraschend kam, haben sie doch ihre Aufgaben super erledigt.
3. FRBttr mit ihren "Soll-2 Resis"
07.10.1984 das FRR-11 wird mit der Verdienstmedaille der NVA in Gold ausgezeichnet. Die Auszeichnung nimmt während des Festappells Generalleutnant Kneiphoff vor. Ab 1. Dezember 1985 wird das Regiment in das Bereitschaftssystem zum DHS einbezogen. Dazu werden auf dem Gefechtsdienstplatz befestigte Stellungen errichtet, ein Gefechtsstand für den diensthabenden Schießenden und Unterbringungsbereich für die diensthabende Batterie eingerichtet. Ab Mai 1987 erfolgt die Umrüstung auf den Fla-Raketen- Komplex 9K33 (OSA-AK). Der FRK 2K-12 wurde anschließend zur Hauptinstandsetzung nach Polen gebracht und danach als Reservetechnik in Burg eingelagert. Die Verlegung der Technik zur Hauptinstandsetzung erfolgt in zwei Etappen. Zunächst erfolgt die Verlegung der 1. und 4. FRBttr. Da die 2. und 3. FRBttr. noch für ca. 3 Monate das DHS absichern müssen werden zuvor die Teile mit dem größten Verschleiß getauscht. In der Struktur verfügt das Regiment nun über 5 FRBttr'n, die FüBttr, eine Batterie für technische Sicherstellung (BTSI) und eine Kompanie für materielle Sicherstellung (KMS). Um den Umrüstungsprozess zu beschleunigen, werden aus dem FRR-8 mehrere Offiziere für die FRBttr`n und den Stab zuversetzt, die sofort mit der Vorlaufausbildung beginnen. Verstärkt wird das Regiment auch mit einer größeren Anzahl für den FRK 9K33 ausgebildeten Unteroffiziere, die bis zur Auflösung des Regiments auch den Kern der Stellvertretenden Kommandanten, Funkorter und Fahrer der FRBttr`n bilden. -> siehe Bildserie "Das FRR-11 schult um"
Frühjahr 1988: Truppenübung des MSR-16 "Adante 88" auf dem TÜP Nochten. Diese Truppenübung diente zugleich als Lehrvorführung vor dem MfNV zu den Handlungen des verstärkten MSR in der Verteidigung. Aufgrund des bevorstehenden Gefechtsschießens des FRR-11 wurde die teilnehmende 1.FRBttr von Besatzungen aller FRBttr'n unterstützt. 21.04.1988 - Mit Leitwerk I/88 absolviert das FRR-11 nicht einmal ein Jahr nach der Einführung der neuen Technik erfolgreich (Note 2) sein erstes und letztes Gefechtsschießen mit dem FRK 9K33. Es ist zugleich das Erprobungsschießen, mit dem die Übernahme des FRK abgeschlossen wurde. Dem vorausgegangen war im Februar und März ein vierwöchiges Feldlager auf dem TÜP Nochten mit der Zulassung des FRR zum Gefechtsschießen. 11.-14. 7.1988 "Blasrohr 88" Zweiseitige Truppenübung der MSR-17 und MSR-18 in Nochten. Analog der Lehrvorführung lag der Schwerpunkt der Übung für das MSR-18 in der Verteidigung. An der Übung nahmen auf der Seite des MSR-18 die 3. FRBttr und auf der Seite des MSR-17 die 2. FRBttr teil und erhielten "sehr gute" Einschätzungen. Insbesondere beim Stellungswechsel in der Verteidigung, auf dem Marsch und bei der Deckung des Angriffs konnten die Besatzungen die Möglichkeiten der OSA`s voll zu Geltung bringen. Diese Übung war u.a. auch die "Abschiedsübung" einiger alter Flakhasen der Division: OSl Pietsch ("Ludwig Paula") und OSl Schäfer. 20.2.1989-14.4.1989 - Die Fla-Raketenbatterien verlegen jeweils 1-1,5 Wochen zum Flugplatz Holzdorf, Standort des Jagdfliegergeschwader 1. Die Flugtage des JFG-1 wurden zu intensiven Training des Führens von Luftzielen genutzt. Beieindruckend, auch für einige Piloten, die bei uns in den Maschinen zu Gast waren, dass die MiG-21 selbst nach der Landung bis zum ausrollen auf den Stellplatz geführt werden konnte. Für uns dagegen eher ernüchternd - das Alter der einegsetzten MiGs (z.T. Bj. 1968) - dieses "biblische" Alter hatten in unseren Batterien nur einige Tatras aufzuweisen. Parallel dazu befanden sich auch verschiedene Fla-Sfl bzw. FRA-Batterien der MSR und die P-19 der FüBttr. des CTLA in Holzdorf. Die Unterbringung der Truppe erfolgte im Batteriebereich für die zum Flugplatz gehörende Soll-2 Flak-Batterie ZU23-2. 3.-21.7.1989 - Letztes Truppenlager des FRR-11 in Zingst mit Überprüfungen der Einheiten. .....März 1990, nachdem alle UAZ, die ihre Grundwehrdienstzeit absolviert haben, den Dienst quittieren dürfen gibt es im Regiment fast keine UAZ mehr. Mit den neueinberufenen Soldaten können nur noch 2 FRBttr`n (3.FRBttr und 5. FRBttr) vollständig, die Führungsbatterie und BTSI teilweise aufgefüllt werden. Trotz sehr hoher Wachbelastung wird technische und Gefechtsdienstausbildung durchgeführt. .18.7.1990 letzte Zieldarstellung im Rahmen der LV_Übung Granit 90. Dem Regiment gelingt es, noch einmal mit 4 SLS, zwei PU und der P-19 ein LGÜS durchzuführen. Die Aufgaben sind verhältnismäßig einfach, aber alle Ziele werden "vernichtet". 02.10.1990 Flaggenwechsel.. und ein letztes Photo der zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen..., amtierenden... oder einfach nur noch einmal reinschauenden FRBttr.-Chefs
...... Danach wurde das FRR-11 schrittweise aufgelöst. Die Fla- Raketentechnik wurde zusammen mit der des FRR-8 zum Teil an Griechenland verkauft. Mehrere SLS erhielten die USA zu Trainings- und Erprobungszwecken und auch in der Bundeswehr werden noch mehrere SLS mit gleicher Zeckbestimmung genutzt. Siehe dazu auch : Der Einsatz der OSA-AK des FRR-11 nach 1990 Die Offiziere und Berufssoldaten wurden, sofern Sie im Nachkommando "nicht mehr benötigt" wurden, in Hohenmölsen mit Ihren Kameraden aus Erfurt und Hohenmölsen im Flakkanonenregiment-13 zusammengezogen... Damit "saßen" zeitweise 3 Offiziere auf einer Planstelle..... Auf Grund der zeitlichen Begrenzung der Abfindungsregelung und permanenten Unsicherheit hatte bis zum 31.12.1991 der überwiegende Teil der Berufssoldaten und Offiziere des ehemaligen FRR-11 den Dienst quittiert. Damit ist die Geschichte von Flak -11 nicht zu Ende. Bereits 1988 trafen sich "echte" Flakhasen zu Ihrem ersten Treffen. Diese jährlichen Treffen des "harten Kerns" werden seit mehreren Jahren von zweijährigen Kameradschaftstreffen, an denen auch die Kameraden des ehemaligen FRR-11 teilnehmen ergänzt. Siehe dazu auch Traditionskreis FLAK-11 ..... Anhang 2 - Kommandeure von der S5 Abteilung bis zum FRR11 (Angaben lt. "11.Mot. Schützendivision 1956-1990" von Gerold Möller)
Anhang 3 : Wichtige Truppenübungen (ohne Gefechtsschießen) von 1980-1990
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Ralf Wagner, 2003 Quellen :
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