BBS der TLA auf SPW-50 PK

 

Entwicklung

1952 wurde die Entwicklung des BTR-50P im Konstruktionsbüro des Leningrader Kirowwerks abgeschlossen. Dieses Konstruktionsbüro wurde vom Panzerkonstrukteur Kotin (T-34) geleitet. Hauptkonstrukteur für den BTR-50P war Schaschmurin. Die Bezeichnung leitet aus dem russischen "Bronjetransporter" (etwa Mannschaftstransportwagen) für BTR her, das P stand für  die Schwimmfähigkeit des Fahrzeugs (plawanije = Schwimmen).  Das Projekt basierte auf den ebenfalls von diesem Konstruktionsbüro entworfenen Schwimmpanzer PT-76 und erhielt zunächst den Index "750"  

 

 

 

 

 

 

 

 

PT76 (1)

 

BTR50 PA (2)

Der SPW konnte neben der zweiköpfigen Besatzung bis zu 20 voll ausgerüstete Mot.-Schützen und darüber hinaus bis zu 2t zusätzlicher Nutzlast transportieren. Diese konnte auf speziellen Schienen auf dem Heck des Fahrzeugs untergebracht. So konnten die 57mm Pak, die 76mm Kanone ZiS-3 oder die 85mm KanoneD44 oder auch ein GAZ-69 einschließlich der Bedienungen und Besatzungen transportiert werden. Mit den verlasteten Waffen soll es möglich gewesen sein, sogar beim Forcieren von Wasserhindernissen vom Fahrzeug aus das Feuer zu führen.

Ausgerüstet war der BTR-50P mit dem Funkgerät 10-RT, Abgesehen von den verlastbaren Geschützen war er nicht bewaffnet. Das Feuer konnte lediglich mit der strukturmäßigen Bewaffnung der Schützengruppe aus 2 Luken links und rechts in der Bordwand oder über den Bordwandrand geführt werden.

1954 entstand durch die Ausrüstung mit einer Lafette für das 14,5mm MG KPWT an der Kommandantenkuppel die Version BTR-50PA. Die Lafette ermöglichte das Risten nach dem Seitenwinkel und einem Höhenwinkel von -3° bis +85°. Der Kampfsatz betrug 500 Patronen.

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1955 wurden auf Basis des 50P durch die Ausrüstung mit der den 14,5mm Fla-Lafetten ZTPU-2 (Zwilling) und ZTPU-4 (Vierling) zwei Fla-Sfl entwickelt. Beide Lafette gewährleistete das Richten der Waffen nach dem Seitenwinkel um 360° und nach dem Höhenwinkel von -3° bis +90°.

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BTR-50P mit ZPTU-4

 

 

 

 

 

(5)BTR50PK- rechts ein NVA Fahrzeug (6) 

1958 wurde die Einführung des SPW-50PK beschlossen. Die Serienproduktion lief 1959 im Wolgograder Traktorenwerk die  an. Der BTR-50PK erhielt einen oben geschlossenen voll hermetisierbaren Kampfraum mit einer großen Ausstiegsluke und war serienmäßig mit dem 7,62 mm MG SGMB bewaffnet, das auf einer Lafette an der Kommandantenkuppel befestigt war. Als Antrieb kam wieder ein 6 Zylinder Dieselmotor, der 8D6PG zum Einsatz. Zur Ausrüstung gehörten die IR-Nachtmarschanlage TWN-2B

Auf Basis des BTR-50PK wurde die bewegliche Führungstelle BTR-50PU, das Kommando- Stabsfahrzeug BTR-50PUM, das Mienenräumfahrzeug UR-67 und die Werkstatt MTP entwickelt. Der Serienbau des BTR-50PU begann 1959. Das Fahrzeug verfügte über 10 Arbeitsplätze inklusive Kartentisch. Zur Ausrüstung gehörten die Panzerfunkgeräte R-112 und R-113, 2 UKW Geräte R-105/R-105U, eine R-406BM, den Empfänger R-311 und eine Telefonvermittlung für 10 Endteilnehmer. Neben einer Kernwaffenschutzanlage, einem Kreisel-Navigationsgerät (TNA) verfügte das Fahrzeug zur Stromversorgung über ein absetzbares 1KW Aggregat AB-1P/30.

BTR-50 PU der finnischen Streitkräfte (7)

BTR50 PU (8)

1972 begann die Einführung der modernisierten Variante als BTR-50PUM-1. Die Nachrichtenausrüstung bestand aus zwei R-111, einer R-123MT, einer R-130M und einer SAS-Station.

Weiterhin wurden auf Grundlage dieses Fahrzeugs verschiedenen Basis-Fahrzeuge entwickelt:

GM575 Basisfahrzeug der Fla-SFL ZSU-23-4 "Shilka"

GM568 Basisfahrzeug der Aufklärungs- und Leitstation 1S91 des FRK 2K12 

GM578 Basisfahrzeug der Startrampe 2P25 des FRK 2K12

2P16 Startrampe für die TRK 2K6 "Luna" Basisfahrzeug mit Stützrollenfahrwerk

Auch die GSP-55 Halbfähre ist ein entfernter "Verwandter" des PT-76 und 50PK. Für die GSP55 wurden  wesentliche Antriebs und Laufwerkelemente übernommen. Zwei Halbfähren ergaben zusammengekoppelt eine Fähre, die in der Lage war 52t überzusetzen. Das Foto entstand 2004 im Museum Püttnitz (ehem. sowj Mil. Flugplatz Ribnitz Damgarten)

Speziell in der NVA entstanden nach Ausmusterung der SPW-50 aus den Mot.-Schützen- Einheiten durch Umrüstung verschiedene Führungsstellen (BBS SPW-50PK), Bergefahrzeuge und Minenräumfahrzeuge.   

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Quellen:

 

Gau/Plate/Siegert:  "Deutsche Militärkraftfahrzeuge Bundeswehr und NVA", Motorbuchverlag 1. Auflage 2001
Herausgeber:  Großpietsch Motorkalender der DDR 1985, Foto (6) 
www.airbase.ru Foto (4) 50PK mit 14,5 mm Fla-Vierling ZPTU-4 zum 70. Jahrestag von Kubinka 
www.vif2.ru russische Seite zu sowjetischer Militärtechnik, Fotos (2),(3),(5),(7) und (8)
JED